Grade mal zwei Wochen in Bayern und schon durfte ich etwas wirklich typisch bayrisches erleben… eine Führung durch eine Bierbrauerei mit dem Rotaract Club Ingolstadt! Vorab: es war wirklich mehr als spannend! Bei der Führung hatten wir ein wirklich, bayrisches, (Ingolstädter) Urgestein dabei. Er erklärte uns zum einen die Geschichte vom Bier und wie die Produktion funktioniert. Ursprünglich trank man in Bayern im Mittelalter eher Wein! Bier war damals wohl auch eher eine eklige Angelegenheit, weil so ziemlich alles miteinander vermengt und als Bier bezeichnet wurde.
Grund genug für das Reinheitsgebot. Im Reinheitsgebot wurde festgelegt, dass Bier nur aus Wasser, Hopfen, Hefe und Malz bestehen darf. Dabei sagt unser netter Guide auch: „Ingolstadt ist die heimliche Hauptstadt des Bieres und des Reinheitsgebots.“ Und warum? Naja, weil am 23. April 1516 die neue Landesordnung durch die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. in Ingolstadt erlassen wurde! Mein erster Gedanke? „Wow Ingolstadt ist wohl doch nicht so ein kleines, süßes Dörfchen, sondern wirklich eine Stadt mit großer Geschichte!“ Nur kurz nebenbei erwähnt, hat er auch erzählt, dass die berühmte Ludwig Maximilian Universität (LMU) in München eigentlich in Ingolstadt gegründet wurde. Durch die Bedrohung von Napoleon wurde die berühmte Uni allerdings immer weiter in den Süden nach Landshut verschoben.Aber genug von der Geschichte, den Rest lest ihr am besten selbst nach.

Obergäriges Bier
Soweit so gut. Als ich nun endlich aus dem Staunen kam begann die richtige Führung.Uns wurde dabei der Unterschied zwischen untergärig und obergärig im Bezug auf Bier erklärt. Dazu besuchten wir zuerst den Bereich, wo obergäriges Bier produziert wird. Für obergäriges Bier ist eine Raumtemperatur von 15-20°C notwendig. Dort ist es dann – wie anzunehmen – auch recht angenehm warm. Wie der Name es schon andeutet schwimmt bei obergärigem Bier die Hefe oben, so wie ihr das auf dem Bild sehen könnt. Für untergäriges Bier habe ich leider kein Bild. Zu sehen gab es auch nicht wirklich was. Es waren eher Bottiche, aber ohne Einblick ;). Allerdings sei so viel gesagt: In dem Raum war es schon ein bisschen kühler!!! Aber nicht minder interessant. Untergäriges Bier wird im Gegensatz zum obergärigen bei 4 bis 9° C gekühlt. Die Hefe setzt sich hierbei – wie der Name es schon sagt – unten ab. Also im Prinzip einmal anders rum als beim obergärigen! ;). Und zum Abschluss sind wir in den Raum mit den Bierfässern gegangen. In diesem Raum war es EISIG!!! Wirklich super, super kalt. Als Belohnung gab es dafür a „Hoibe Zwickel“ In diesem Sinne: PROST!
Kurz zusammengefasst: Ingolstadt scheint die Hauptstadt von so ziemlich allem zu sein (Reinheitsgebot, Gründungsort der LMU usw.) . Aber nicht falsch verstehen! Ich mag die kleine, süße, bayrische Stadt immer mehr. Und das Bier? Das war ganz großes Kino, genauso wie die Führung durch die Brauerei!!! Ach Ingolstadt ich freue mich so sehr auf dich und sechs wunderschöne und wunderbare Monate in meinem (ge)lieb(t)en Bayern!!! 🙂